Übergabe des neuen neue HLF 10/6
26.September 2010
Nachdem seitens des Gemeinderates 2007 der Beschluss gefasst wurde, ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug
für die Gemeinde Wilhelmsfeld anzuschaffen, wurde ein Beschaffungsausschuss aus Mitgliedern der
Freiwilligen Feuerwehr Wilhelmsfeld gebildet, der sich umgehend mit der Planung des neuen Fahrzeuges
beschäftigte. So fand bereits am 19.9.2008 die erste Sitzung statt, der noch viele andere folgen
sollten, in denen sämtliche Details des neuen HLF besprochen und geplant wurden.
Nach 2 Jahren vieler ehrenamtlicher Arbeiten war es am 16.Juli endlich soweit: Das neue HLF wurde nach Wilhelmsfeld überführt und die Kameradinnen und Kameraden konnten das neue Fahrzeug bestaunen und anfassen.
Um das Fahrzeug kennenzulernen und einsatztaktisch optimal nutzen zu können, trafen sich über den
gesamten Sommer hinweg einige Kameradinnen und Kameraden freiwillig jeden Montagabend und übten
am und mit dem Fahrzeug.
So konnte jetzt gut vorbereitet am 26.September 2010 das neue HLF 10/6 offiziell in den Dienst gestellt werden.
Dazu hatten sich viele Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wilhelmsfeld, Abordnungen der umliegend Wehren, Sprecher des Förderkreises, Unterkreisführer Frank Merkel, Gemeinderäte, Bürgermeister Hans Zellner, Uwe Freidinger von Iveco Magirus und interessierte Bürger am neuen Seniorenzentrum getroffen.

Nach einigen Worten von Kommandanten Markus Backfisch, Bürgermeister Hans Zellner und Unterkreisführer Frank Merkel übergab Uwe Freidinger von Iveco Magirus symbolisch den Schlüssel an die Freiwillige Feuerwehr Wilhelmsfeld und mit einem lauten Tatü Tata war der Übergabe besiegelt.
Anschließend konnte man das neue Fahrzeug bestaunen oder einen kleinen Imbiss zu sich nehmen.
Rede des Kommandant Markus Backfisch zur Fahrzeugübergabe
Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste, liebe Kameradinnen und Kameraden,
ich darf sie alle recht herzlich zur heutigen Fahrzeugübergabe hier in Wilhelmsfeld begrüßen. Besonders begrüßen
darf ich Unterkreisführer Frank Merkel sowie den Unterkreisführer a.D. Karl Friedrich Merkel. KBM Peter Michels
darf ich entschuldigen.
Als Vertreterin der Stadtmission Frau Fahrenkopf, von der Fa. Iveco Magirus Herrn Uwe Freidinger.
Desweiteren darf ich Abordnungen der Feuerwehren des Unterkreises begrüßen. Diese sind:
- Feuerwehr Schönau,
- Schönau Altneudorf,
- Feuerwehr Heddesbach,
- Heiligkreuzsteinach,
- Heiligkreuzsteinach-Lampenhain,
- Neckargemünd,
- Neckargemünd-Waldhilsbach,
- Neckargemünd-Dilsberg,
- Neckargemünd-Mückenloch.
Aus Bammental, Wiesenbach und Gaiberg habe ich noch niemanden gesehen. Falls jemand da sein sollte,
auch an euch mein Gruß.
Ebenso haben die Nachbarwehren aus
- Schriesheim mit Ursenbach,
- Schriesheim Abt. Altenbach und
- HD-Ziegelhausen
Abordnungen geschickt.
Begüßen darf ich auch Herrn Bürgermeister Zellner, die Damen und Herren Gemeinderat, die Sprecher des Förderkreises Kurt Oberhofer und Peter Dewitt sowie die Kameradinnen und Kameraden der aktiven Wehr, der Jugendfeuerwehr und der Altersmannschaft.
Heute sind wir hier um das neue HLF10/6 offiziell an die Wehr zu übergeben. Ein paar Daten zum Fahrzeug:
Zulässiges Gesamtgewicht 11 Tonnen, 250PS, Single-Bereiftes Allrad-Fahrgestell, Abgasnorm EURO5. Zur Ausstattung gehören u.a. ein hydraulischer Rettungssatz mit Rettungsschere, Spreizer und Hydraulikstempel, eine Dynawattanlage und ein tragbarer Stromerzeuger, 2 Pressluftatmer im Mannschaftsraum und 2 weitere im Geräteraum, ein pneumatischer Lichtmast mit 6 Xenon-Scheinwerfer, ein Löschwassertank mit 800l Fassungsvermögen und zahlreiche andere Geräte zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung.
Die Indienststellung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges ist für jede Feuerwehr, und auch ihren Kommandanten ein ganz besonderer Anlass, der nicht alle Tage vorkommt.
Das letzte Mal war das in Wilhelmsfeld 1989 der Fall. So ist das auch für mich Neuland.
Und weil das so ist möchte ich unseren Unterkreisführer Frank Merkel zitieren, der vor kurzem sagte:
Die Beschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges ist wie eine Schwangerschaft.
Auf den ersten Blick mag das sehr weit hergeholt klingen. Doch bei genauerer Betrachtung, trifft es diese These doch sehr genau.
Am Anfang steht die sozusagen die Zeugung. Dies ist bereits eine höchst sensible Situation, da man auf die Empfängnisbereitschaft von Verwaltung und Gemeinderat hoffen muss. Danach beginnt ein langer Weg der Entwicklung. Ein Konzept musste her.
Bereits 2007 wurde ein Feuerwehrbedarfsplan erstellt und vom Gemeinderat beschlossen. Das Fahrzeug sollte alle Einsatzarten mit einer Gruppe abdecken, da von den frühen Morgenstunden bis in den frühen Abend meist nicht mehr Personal zur Verfügung steht. So sollte es Ausrüstung zur Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung und einen Löschwassertank beinhalten. Arbeitsabläufe sollten vereinfacht und das Bereitstellen von Löschwasser, Strom und Licht, wenn nötig, von nur einer Person, dem Maschinist, bewerkstelligt werden können. Stundenlange Sitzungen zum Erstellen der Ausschreibung folgten. Was benötigt man, was wäre wünschenswert, auf was kann verzichtet werden. Es folgen Besichtigungen bei Herstellern und anderen Feuerwehren sowie Besuche von Herstellern mit ihren Fahrzeugen hier im Ort.
Die Ausschreibung erfolgte europaweit. Nach Ablauf der Abgabefrist kam es zur Angebotsöffnung, -prüfung und -auswertung. Schließlich bekam die Firma Iveco Magirus den Zuschlag.
Es kam zum Vergabegespräch und kurz vor Weihnachten zur Durchsprache der Beladepläne. Dann das lange Warten auf die Rohbauabnahme. Hier wurde alles noch mal geprüft und letzte Details geändert.
Schließlich war der Tag gekommen, an dem wir unser neues Familienmitglied mit nach Haus nehmen durften. Doch zuvor wurde jedes Detail peinlich genau geprüft, ist das Fahrzeug komplett? Gibt es irgendwo Mängel und funktioniert alles?
Hier möchte ich mich nochmals bei Herrn Uwe Freidinger und seinen Kollegen der Fa. Iveco Magirus für die gute Zusammenarbeit bedanken. Oftmals musste er schlucken, wenn wir peinlich genau jedes Detail der Ausschreibung und der Auftragsbestätigung prüften und vielleicht musste er auch manchmal den Kopf schütteln. Er mag es uns verzeihen. Aber bei so einer großen Kaufsumme waren wir dies unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern schuldig.
Viele Interessierte bereiteten uns einen tollen Empfang hier im Ort.
Nun war es geschafft. Die lange und harte Arbeit hatte zum Ziel geführt. Herausgekommen ist ein Fahrzeug das die
Schlagkraft der Wehr auch in Zukunft sicherstellt.
An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Mitstreitern des Beschaffungsteams Gerhard Laier, Reiner Hertel, Peter Weidenhüller, Dominik Handl und Wolfgang Bretschi bedanken.
Doch dass wir hier heute stehen ist auch der Verwaltung und dem Gemeinderat unter der Leitung von Bürgermeister Hans Zellner sowie dem Land Baden-Württemberg und dem Kreisbrandmeister Peter Michels für die Bewilligung der Zuschüsse zu verdanken. In den letzten Monaten wurde ich oft gefragt, wann wir unser neues Feuerwehrfahrzeug denn bekämen?
Doch schon die Frage war falsch. Denn nicht die Feuerwehr oder der Gemeinderat, nicht der Kommandant oder Bürgermeister hat ein neues Auto gekauft. Sondern wir alle, die hier leben - "Die Bürgerinnen und Bürgern Wilhelmsfelds".
Die Kameradinnen und Kameraden bekommen dieses Gerät nur zur Verfügung gestellt, um ihre ehrenamtlich Arbeit so gut wie möglich verrichten zu können.
Und so hoffe ich, dass uns das neue Fahrzeug allzeit gute Dienste leisten und seine Insassen immer wieder gut aus dem Einsatz nach Hause bringt.
Frank Zocher
geändert am
28. 08. 2012