24 Stunden Übung
am 28./29.September 2012
Seit vielen Jahren üben Aktive und Jugend der Feuerwehr zu unterschiedlichen Zeiten nebeneinander her.
Einigemal im Jahr trifft und sieht man sich zu Veranstaltungen wie Fastnachtsfeuer, Maiausmarsch, Hydrantenwartung
oder Martins- oder Sommertagszug. Aber kennen tut man sich nicht. Wer sind die anderen? Wie sind Sie? Was können Sie?
Das wollten wir ändern! So entstand die Idee eine, gemeinsame Übung durchzuführen. Aber nicht nur eine einfache Übung. Nein es sollte schon etwas Längeres und Intensiveres sein - eine 24 Stunden Übung.
Am 28.September war es dann soweit. 20 aktive Kameraden und 16 Jugendliche trafen sich am Gerätehaus. Als erstes
teilte Reiner Hertel die Kameraden in Einsatztrupps ein, die nun für die folgenden 24 Stunden Bestand haben sollten.
Jedem erwachsenen Truppführer, Funker oder Melder wurde ein Jugendlicher als Truppmann zugewiesen. Besetzt wurden so
HLF, LF, MTW und der Funkraum. Da der Funkraum die Aufgabe einer übergeordneten Leitstelle übernahm, wurde der MTW zur
Funkleitstelle der Feuerwehr Wilhelmsfeld.
Nun ging es in den Bürgersaal des Rathauses der für die nächsten Stunden unser Aufenthaltsraum sein sollte. Hier wurden
erst einmal Feldbetten aufgebaut. Es folgte eine kurze Begrüßung auch seitens Bürgermeister Hans Zellner, bevor für die
Jugendlichen ein kurze theoretische Übungseinheit folgte.
In den folgenden 24 Stunden sollten nun 6 Alarmübungen stattfinden, die jedes Mal über Funkmelder ausgelöst wurden. Nur ein kleiner Personenkreis wusste wann und was für Einsätze folgen sollten. So war es für alle, besonders die Jugendlichen, sehr spannend, welche Aufgaben auf sie zukommen würden.
Gegen 20:00 Uhr war es dann soweit. Es wurde Alarm wegen einem Scheunenbrand mit vermisster Person im Mitteldorf
ausgelöst. Schnell ging es vom Bürgersaal ins Gerätehaus und dort in die Einsatzuniformen. Jeder Jugendliche hatte
seine Einsatzuniform in den Spind des zugordneten Kameraden gehängt, so dass man von Anfang an immer zusammen war.
So ging es nun mit Blaulicht und Martinshorn ins Mitteldorf. Hier wurde die Wasserversorgung aufgebaut und der Angriffstrupp machte sich auf die Suche nach der vermissten Person.
Wie nicht anders zu erwarten, lief das Ganze im ersten Einsatz noch sehr holprig und nicht alles klappte auf Anhieb. Die Teams mussten sich erst finden und Vertrauen zu einander fassen. Aber trotzdem wurden die gestellten Aufgaben gemeistert. Nach dem Einsatz ging es wieder zurück ins Gerätehaus und im Bürgersaal wurde in kleineren Kreisen der Einsatz ausgewertet und gefachsimpelt.
Gegen den Hunger gab es für alle Pizza die freundlicherweise Achim Roth vom Talblick fertig gemacht hatte.
22:00 Uhr ging dann wieder der Alarmmelder los. Diesmal wurde angenommen, dass eine Scheune im Pottaschenloch
brennt und eine Person vermisst wird. Wieder ging es mit Blaulicht zur Einsatzstelle. Diesmal klappte das
Zusammenspiel alles schon viel besser. Die vermisste Person wurde gerettet und schnell konnte "Feuer schwarz" gemeldet werden.
In der nun folgenden Pause wurden im Bürgersaal die beiden Einsätze im großen Kreis besprochen. Bilder, Protokolle und Lageskizzen wurden mit dem Beamer an die Leinwand projiziert und konnten so im Detail ausgewertet werden.
Kaum fertig folgten 0:30 Uhr und 2:30 Uhr die Einsätze drei und vier. Beide Einsätze führten uns nun in den umliegenden
Wald. Zuerst ging es zur Grillhütte an der Geigersheide und dann zur Lindenhütte wo jeweils ein Dachbrand angenommen wurde.
Als erstes wurden die Einsatzstellen mit Halogenstrahlern oder Powermoon ausgeleuchtet. Dann ging man bei beiden Einsätzen zunächst mit dem Wasservorrat des HLF vor und alarmierte gleichzeitig die Leitstelle um eine Einspeisung des HLF mittels Tanklöschfahrzeuge der benachbarten Wehren zu simulieren. Zusätzlich wurde das Feuer mit Kübelspritzen und Feuerpatschen bekämpft.
Gegen 3:30 Uhr morgens rückten wir wieder ein und viele Jugendliche und aktive Kameraden fielen jetzt erschöpft in die Feldbetten. Die lange Nacht hatte jetzt doch schon deutliche Spuren hinterlassen.
Um 7:00 Uhr morgens wurde dann geweckt - es gab Frühstück. Mit Brötchen, Wurst, Käse, Nutella, Kaffee und Kaba war für alle was dabei.
So gestärkt ging es 9:30 Uhr zum nächsten Einsatz zum Hirschwald. Hier war ein PKW schwer verunglückt. Eine
eingeklemmte Person musste befreit werden und das Fahrzeug gegen Abrutschen am Hang gesichert werden.
Durch austretendes Benzin und Glasscherben entzündete sich der Wald, so dass zusätzlich eine Wasserversorgung zur Brandbekämpfung aufgebaut werden musste.
Alle Aufgaben wurden sehr gut gemeistert und jetzt war spürbar wie die Zusammenarbeit zwischen alt und jung immer besser wurde. Jeder wusste jetzt was sein Partner kann und konnte sich dementsprechend darauf einstellen, um die gestellten Aufgaben optimal zu lösen.
Wieder eingerückt ins Gerätehaus gab es kleine Stärkung mit Brötchen und Wurst. Gleichzeitig wurden wie bereits am Abend zuvor die Einsatzbilder, Protokolle und Lageskizzen gezeigt und besprochen.
Gegen 13:30 Uhr ging es zum sechsten und letzten Einsatz der 24 Stunden Übung. Diesmal wartete ein echtes Feuer am
Langen Rain auf die Jugendwehr. Und hier durften dann alle Jugendlichen nach Aufbau der Wasserversorgung so richtig
löschen. Nachdem das Feuer schwarz war lieferten sich die Jugend mit Reiner Hertel eine kleine Wasserschlacht bevor
es wieder ins Gerätehaus ging.
Im Gerätehaus angekommen wurden jetzt die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht, die Feldbetten zusammenklappt und verstaut, sowie der Bürgersaal und alle anderen Räumlichkeiten soweit wie möglich gereinigt.
Nun ging es in den Unterrichtsraum wo zuerst eine Nachbesprechung der letzten Stunden erfolgte. Alle, Jugendliche und
Aktive, zogen eine sehr positive Bilanz. Das Ziel der Übung wurde hundertprozentig erreicht. Man war sich näher
gekommen, respektierte sich und kann die Leistungen und Fähigkeiten jetzt besser schätzen.
Bevor der Abend bei einem Grillfest vor der Odenwaldhalle ausklang, zudem alle Aktiven, Jugendlichen und Altersmannschaft eingeladen waren, kam es noch zu einem kleinen Fußballspiel zwischen alt und jung. Dieses gewann die Jugend.
Bericht von Nils Richter (Jugendabteilung)
Im 24 Stunden Tag hat mir das funken gut gefallen. Die Einweisung in unsere Tätigkeit fand ich auch gut. Was auch gut war,
ist das die Aktiven uns Jugend kennengelernt haben. Interessant waren auch die Einsätze. Nicht so toll war die Schlafzeiten.
Besonders gut gefiel mir aber im Mannschafts-Transportwagen mit fahren zu dürfen.
Bedanken möchten wir uns recht herzlich bei
- Reiner Hertel für die Organisation und Planung der Übung
- Denis Bertich und Peter Weidenhüller für die Vorbereitung
- Achim Roth für die Vorbereitung der Speisen
- Bürgermeister Hans Zellner und der Gemeinde für die Überlassung des Bürgersaals und der Technik im Rathaus
- der Bäckerei Bernau für die nächtliche Lieferung
- den Eigentümern der Scheunen Familie Laier im Mitteldorf und Familie Erhard für die Überlassung als Übungsobjekte
- Dominik Handl für die Organisation des Übungs-PKW
- dem Unterkreis Steinachtal für die Durchführung des Grillabends
- den Wehren Heiligkreuzsteinach und Schönau für die Überlassung der Feldbetten
Frank Zocher
geändert am
04. 05. 2013