Geschichte
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Die Zeit der Gründung
Anfang der dreißiger Jahre drängten die Aufsichtsbehörden immer mehr auf die Gründung freiwilliger Feuerwehren. Von der ersten Versammlung der Löschmannschaften im August 1933 bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Wilhelmsfeld am 3. Juni 1935 war es aber noch ein langer Weg. Chronischer Geldmangel der Gemeinde ließ eine notwendige Ausstattung der Wehr mit dem notwendigsten Gerät nicht zu. Nicht anders kann man den Inhalt des Schreibens vom 5. März 1934 deuten, das der Feuerwehrverband des Kreises Heidelberg an das Bürgermeisteramt von Wilhelmsfeld richtete.
Das Schreiben ist es wert in vollem Wortlaut wiedergegeben zu werden:
"Die Stadtverwaltung Heidelberg hat die Genehmigung erteilt, die bei der 11. Companie der Freiwilligen Feuerwehr befindliche Abprotzspritze unter Würdigung der besonderen Verhältnisse der neugegründeten Freiwilligen Feuerwehr Wilhelmsfeld zum Preis von MK. 80,- zu überlassen. Wir geben Ihnen hiervon mit dem Bemerken Kenntnis, dass auch dieser Preis in keinem Vergleich steht zu dem wirklichen Wert der Spritze. Es wurde lediglich dem Umstand Rechnung getragen, der neu gegründeten Wehr auf die Beine zu helfen. Ferner liegen die Anzahl Messinghelme zum Preis vom 0,50 Pfg. pro Stück auf der Kammer der Freiwilligen Feuerwehr Heidelberg bei der Feuerwache in der Kirchstraße zu Ihrer Verfügung."
Trotz Gewährung diverser Zuschüsse war es der Gemeinde nicht möglich den erforderlichen Eigenanteil für die weiteren notwendigen Anschaffungen aufzubringen. Mit Schreiben vom 25. Oktober 1935 an das Bezirksamt Heidelberg bat die Gemeinde deshalb noch einmal um die Gewährung eines höheren Zuschusses.
So heißt es unter anderem in diesem Schreiben:
"Die Gemeinde selbst befindet sich in einer wirtschaftlichen Notlage, ebenso wie die Bevölkerung. Die Einwohner rekrutieren sich vorwiegend aus Arbeitern, die schon von jeher ihren Verdienst auswärts, besonders in Heidelberg als Bauarbeiter oder als Waldarbeiter im Stadtwald Heidelberg und Staatswald suchen mußten. Seit mehreren Jahren ist nun der größte Teil unserer Arbeiterschaft arbeitslos. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind dadurch noch ungünstiger geworden. Es konnte also weder die Gemeinde noch die zur Wehr bereiten Männer die erforderlichen Mittel aufbringen. Infolgedessen ist es bis jetzt noch nicht gelungen, in Wilhelmsfeld wie an anderen Orten eine freiwillige Feuerwehr auszurüsten."
Dieser erneute Hilferuf blieb nicht ohne Resonanz. Weitere dringend erforderliche Zuschüsse wurden bewilligt. Von den für die Anschaffung der notwendigen Geräte und Materialien veranschlagten 2415,- RM mußte die Gemeinde jetzt nur noch 600,- RM selbst aufbringen. In einem Bericht vom 10. Juli 1936 über die Besichtigung der Feuerlöscheinrichtung in der Gemeinde Wilhelmsfeld konnte Feuerlöschinspektor Wambach vermerken, dass der Feuerlöschdienst in Wilhelmsfeld nunmehr von einer freiwilligen Feuerwehr mit einem Offizier und 27 Mann, sowie einer Löschmannschaft mit einem Führer und 50 Mann versehen wurde. Er bemängelte jedoch, dass ein ausreichendes Hydrantensystem fehle und die Wehrmänner noch nicht eingekleidet seien. 1938 lieferte die Firma Beutenmüller & Cie die noch fehlende Wehrausrüstung.
In der Vollzugsmeldung vom 4. April 1938 wurden für den Führungsrat folgende Kammeraden vorgeschlagen:
Wehrführer: | Jakob Ehrhard, Bürgermeister |
Stellvertreter: | Johann Beckenbach, Landwirt |
Schrift-, Presse-, Propaganda-, Kassenwart: | Andreas Schmitt, Ratschreiber |
Gerätewart: | Adam Kling, Blechner |
Löschmeister: | Leonhard Reinhard, Ratsdiener |
Den Archivunterlagen ist jedoch zu entnehmen, dass die Wehr bis 1945 von Jakob Ehrhard und dessen Stellvertreter Georg Reibold geführt wurde. Auf Antrag des Kreiswehrführers wurde die Freiwillige Feuerwehr Wilhelmsfeld am 7. Mai 1938 in den Landesfeuerwehrverband aufgenommen.
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Frank Zocher
geändert am
23. 02. 2014