Geschichte
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Der Krieg
Gleich zu Beginn des 2. Weltkrieges wurden mehrere Wilhelmsfelder Wehrmännner zur Wehrmacht einberufen, wodurch die Einsatzfähigkeit der Wehr stark beeinträchtigt wurde In der Selbstverwaltung der Feuerwehren hatte sich inzwischen einiges geändert. Ein Gesetz hatte die Kreis-, Provinzial- und Landes- feuerwehrverbände aufgehoben mit dem Ziel, die Feuerwehren in eine straff organisierte, vom Führerprinzip geleitete, reichseinheitlich gestaltete Hilfspolizeitruppe unter staatlicher Aufsicht umzufunktionieren. Der Kommandant wurde nicht mehr vom gesamten Feuerwehrcorps gewählt, sondern von den zuständigen Behörden ernannt. Nach dem Gesetz waren die freiwilligen Feuerwehren als Hilfspolizeitruppen dem für die Gemeinde zuständigen Ortspolizeiverwalter zu unterstellen. Diese Maßnahmen waren auch im Zusammenhang mit der Erweiterung des Aufgabenbereichs der Feuerwehren durch den Luftschutz zu sehen. Im März 1940 setzte das Landratsamt die Gemeinde in Kenntnis, dass die Mindeststärke ihrer Wehr angesichts der von ihr zu erfüllenden Aufgaben auf 40 Mann festgelegt worden sei. Die Gemeinde wurde aufgefordert, die augenblickliche Stärke ihrer Wehr zu melden. Falls die geforderte Mindeststärke nicht erreicht werden könne, habe die Gemeinde eine eingehende Begründung hierfür abzugeben. Die Wilhelmsfelder Wehr zählte damals nur 24 Mann. Der Bürgermeister und gleichzeitig Wehrführer Jakob Ehrhard teilt dem Landratsamt mit, dass die geforderte Wehrstärke für die Dauer des Krieges nicht erreicht werden könne. Für später werde man jedoch bemüht sein, diese Mindeststärke zu erreichen. Im Juli 1940 bestätigte die Gemeinde dem Landratsamt, dass die Wilhelmsfelder Wehrmänner ordnungsgemäß vereidigt worden seien. Das Personalproblem war nicht gelöst.
Im Hinblick auf Brandkatastrophen als Folge von Luftangriffen ordnete der Landrat in einer Verfügung vom 4.Februar 1941 an, dass die Mindeststärke der Wehr gegebenenfalls durch die Aufstellung von Pflicht- feuerwehren aufzubringen seien. In Wilhelmsfeld mußte von dieser Zwangsmaßnahme Gebrauch gemacht werden. Hierbei kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit dem Kreisfeuerwehrführer wegen der nicht immer vollzähligen Beteiligung aller Dienstverpflichteten an den 14-tägigen Übungen.
In den letzten Wochen des Krieges wurde auch die Gegend um Wilhelmsfeld von Kampfhandlungen berührt. Eines der letzten Gefechte führte zum ersten Großeinsatz der Wehr, nämlich als eine Scheune auf dem Anwesen Johann Reibold in der Silbergasse durch Artelleriebeschuß in Brand geriet. Durch tatkräftiges Eingreifen der Wehr wurde das Übergreifen der Flammen auf das benachbarte Wohnhaus vermieden. Bei diesem Brandeinsatz in der Nacht zum Gründonnerstag des Jahres 1945 wurde der Feuerwehrmann Karl Gärtner durch Granatsplitter schwer verletzt. Tags darauf marschierten die amerikanischen Truppen in Wilhelmsfeld ein. Die Feuerwehruniformen wurden von den Besatzern beschlagnahmt und mußten verbrannt werden. Das Abhalten von Feuerwehrübungen wurde verboten und für die Freiwillige Feuerwehr schlug wieder einmal die Stunde Null.
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Frank Zocher
geändert am
23. 02. 2014